Partnerschaftsverein Gomadingen -
in der Presse
Gomadingen
"Obstessig" für den Vorstand
Wie soll ein guter Most sein? Durchgegoren, spritzig, räs, süß oder
fruchtig? Zur Mostprobe mit Prämierung trafen sich am Freitag Mitglieder
und Gäste des Partnerschaftsvereins Gomadingen.
SABINE HERDER | 03.02.2014
Bereits zum 17. Mal veranstaltete der Partnerschaftsverein Gomadingen
eine Mostprobe. Foto: Sabine Herder
Alle Jahre wieder veranstaltet der Gomadinger Partnerschaftsverein diese
Mostprobe, jetzt schon zum 17. Mal und mit wachsendem Erfolg. Am Freitag
wurden so viele Moste wie nie zuvor zum Testen mitgebracht, und mit
knapp 30 Testern war ebenfalls ein neuer Rekord erreicht.
"Die meisten sind Wiederholungstäter", schmunzelte der Schriftführer des
Vereins, Frank Reddmann. Sie kommen zum großen Teil aus Gomadingen und
den Teilorten, aber auch aus Ödenwaldstetten, Magolsheim und Rietheim.
Diesem recht treuen Publikum hatten sich heuer sogar etwas mehr jüngere
Tester angeschlossen, die das traditionelle schwäbische Getränk
verkosteten. "Die zweite Runde mach mer dann langsamer", witzelte die
Ecke fröhlich, nachdem alle 22 Moste durchprobiert waren.
In neutralen und nummerierten Flaschen kommt der Most zum Verkosten auf
die Tische. Dass dabei alles seine Richtigkeit hat, überwacht
Partnerschaftvereins-Mitglied Robert Greiner, der die zur Probe
angelieferten Moste annimmt und auch die Bewertungsbögen ausgibt. Darauf
kann jeder Most mit maximal drei Punkten bewertet werden: Ein Punkt
entspricht der Note "schlecht", zwei Punkte bedeuten "ordentlich", mit
drei Punkten wird der Most als "sehr gut" beurteilt. Fällt das Urteil
gar zu schlecht aus, ist auch noch eine Null-Punkte-Bewertung möglich.
Mostkenner sind sie mehr oder weniger alle, die sich am Freitagabend im
Feuerwehrhaus Steingebronn eingefunden haben. Da geht man schon mit der
nötigen Ernsthaftigkeit ans Probieren: "Der isch a bissle blass" oder
"sauer, aber beim zweiten Schluck angenehm" wurde hier und dort
fachmännisch kommentiert. Flasche um Flasche erhielt so ihre Benotung,
dazwischen gabs ein Käse- oder Schmalzbrot zum Neutralisieren, und auch
die lockere Geselligkeit kam unter den Testern keineswegs zu kurz.
"Most", so stehts im Internet, "soll sich durch folgende
Qualitätskriterien auszeichnen: Er soll von klarer Farbe sein und ohne
Trübungen, einen fruchtigen Geruch aufweisen, außerdem verfügt er oft
über einen natürlichen Kohlesäuregehalt, der bei der Gärung entsteht".
Offenbar hat auch der am Freitag von den Gomadinger Testern prämierte
Most all diese Kriterien erfüllt: Mit 72 Punkten landete das Getränk von
Stefan Tress aus Gomadingen auf dem ersten Platz - ein "Druckmost", wie
der Sieger erklärte: Er gärt im Edelstahlbehälter, bis ein Druck von
acht Bar erreicht ist und erhält sich dadurch ein gutes Maß an
Spritzigkeit. Dafür gabs die Urkunde des "Mostkönigs".
Auf Platz zwei landete der Most von Karl Failenschmid mit 65 Punkten,
Platz drei ging an Peter Tress mit 59 Punkten. Gute Miene zum letzten
Platz, der mit einer Flasche Obstessig "belohnt" wurde, machte Albrecht
Luther. Der Vorstand des Partnerschaftsvereins nahm die Wertung mit
Humor. Letztlich ist Most ja auch Geschmackssache. |